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Ãœber das Radieren
Beispiele für Radierungen
(bitte für eine größere Ansicht anklicken)
| Von den Goldschmieden und Harnischmachern haben wir's gelernt - das mechanische oder chemische Verletzen des Metalls.
Wer dann den Gedanken hatte, die Rillen mit Farbe zu füllen und diese
dann auf feuchtes Bütten zu drücken wissen wir nicht - nur, dass sich
Leute wie Dürer freuten, dass sie auf diese Weise ihre linearen
Zeichnungen vervielfältigen konnten.
Dann kam Goya: er schenkte uns die Aquatinta. Er schmolz feines
säurefestes Harz auf die Platte - fast ein Raster - ätzte dann und sah:
je tiefer die Vertiefung, desto mehr Platz für die Farbe, desto tiefer
der Farbton. Er konnte seine Capriccios tonig unter's Volk bringen.
Immer herrschte in der Graphik noch der Gedanke: Reproduktion!
Dann kam Whistler, ein Mann, ein brillanter Koch, Gastgeber mit
Florettzunge, der vierspännig in die Werkstatt fuhr und dort seine
Platten selber wischte und dann seine Blätter berechtigt nicht mehr auf
der Platte signierte, sondern mit Blei - rechts unten.
Das Feld war frei für Künstler: frei für das spontane Kratzen im Metall
- für feine Nadeln in der Schicht - der bleistiftgleichen Zeichnung auf
dem Bienenschmalzasphalt und für den Pinsel mit Couleur - das Spiel mit
Farbe dann beim Druck.
Schade, dass viele heute wieder reproduzieren - ob sie die
handwerkliche Arbeit scheuen, ob sie zu geldgierig sind oder einfach
nur ängstlich, Schöneres zu finden als sie planten? |
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