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Lithographie - die Technik
Beispiele für Lithographien
(bitte für eine größere Ansicht anklicken)
| Die Lithographie - das Geschenk Sennefelders - der Flachdruck - der
Vorläufer des industriellen Offsetdrucks - begeisterte schon Goya:
endlich feine Grautöne und sattes Schwarz in einem Arbeitsvorgang;
oder Toulouse-Lautrec: endlich feine und dennoch klare Farbe auch bei großen Formaten;
oder Picasso: endlich die Möglichkeit für den Sucher, den homo ludens:
jeglichen Zustand eines Bildes auf beliebig vielen anderen Steinen, auf
jeglichen Weg hin erforschen zu können.
Der Stein, der dies alles ermöglicht, ist ein Kalkschiefer - entstanden
vor Millionen Jahren aus Millionen abgestorbener Tiere - in der Nähe
des Erdinnenfeuers unter dem Druck des großen Wassers.
Er zeichnet sich
durch seine Neutralität gegenüber dem Wasser und dem Fett aus. Wer
zuerst kommt, mahlt zuerst: Mit Fett malt man deshalb auf den Stein,
hält ihn feucht, walzt ihn mit Fettfarbe ein - nur die Fettzeichnung
nimmt die Fettfarbe an und unter Druck gibt der Stein die Farbe wieder
ab.
So die Theorie - doch jeder Stein ist ein Individuum. Andere Tiere,
andere Mineralien, andere Härtegrade. Er ist nie gleichmäßig, immer
verschieden - noch immer nicht erforscht.
Doch wen interessiert heute
noch die Technik - sie ist ein Fossil. Wo wird heute noch Qualität der
Quantität und dem Preis vorgezogen?
Wer aber einmal einen Stein geschliffen hat, hörte, wie das stumpfe
Kanten sich zum Singen wandelte, wer mit dem Stein kämpfte, damit er
das druckt, was man zeichnete, wer den Kampf mit dem wuchernden Fett
bestand, wer erschöpft mit Muskelkater in Schulter und Händen in den
Sessel sinkt und sein Blatt sieht, der wird vom Virus "Stein" befallen
und dieser Sucht frönen. |
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