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Blumenbilder
Aktuelles Blumenkalenderblatt: Dezember
(bitte für eine größere Ansicht anklicken)
| Sage ich heute, dass ich Blumen male, so schaue ich oft in ungläubige
Gesichter, man sieht förmlich, wie dabei das Denken an Hobbybilder und
Kaufhauskunst vorherrscht.
Kaum jemand denkt dabei an die Tradition von Breughel - Velasquez - van
Dyck - Manet - Monet - van Gogh oder Nolde, um nur einige zu nennen.
Oft frage ich mich, warum gerade "Kollegen" bei diesem Thema die Nase
rümpfen und habe dabei allmählich die Überzeugung gewonnen, es könnte
wohl auch daran liegen, dass ihre Arbeiten dann in einem offenen
Vergleich mit diesen Meistern lägen und selbst mit größter Eloquenz die
Schwächen ihrer Bilder nicht zu verdecken wären.
Ein Italiener sagte einmal zu meinen Blumenradierungen "Du malst ja gar keine Blumen - du malst die Seele der Blumen."
Ein Tulpenstrauß in den Stadien seiner Veränderung von der Knospe bis
zum Verblühen wurde für mich ein Symbol für den menschlichen Lebenslauf.
Für einen Kalender der Kreissparkasse Heinsberg stellte ich die
Entwicklung der menschlichen Liebesbeziehung erstmals mit vier Pflanzen
dar.
In den jetzigen "Blumenbildern" habe ich mich wieder auf drei Pflanzen
konzentriert - und mich somit wieder Proserpina und ihrer Erdpräsens
genähert:
Frühling, Sommer und Herbst. Die Iris steht dabei für die
schwärmerische jugendliche Liebe, der Mohn für die
sinnlich-leidenschaftliche Liebe, die Passion, die Sonnenblume für die
erfüllte reife Liebe.
Kein Betrachter muss meine Bilder so sehen, niemandem will ich meine
Gedanken aufdrängen. Man darf sie einfach als "schöne Bilder" sehen -
auch wenn dies heute eher befremdet: Bilder haben hässlich und
möglichst unverständlich zu sein, um als Kunst zu gelten!
Ich habe meine Blumenbilder gemäß einer häufigen Vertragsformel der
Renaissance gemalt: "piu bello come può" - so schön wie es mir möglich
ist!
"flos"
Das Blumen-Buch von Boris Fröhlich mit Texten von Wilhelm
Gössmann ist das Resultat langjähriger Auseinandersetzung mit der
künstlerischen Darstellung von Blumen.
Boris Fröhlich hat das Blumenthema mit unterschiedlichen malerischen
Mitteln immer wieder zu erfassen gesucht, während bei Wilhelm Gössmann
das Motiv der Blumen in seinen Texten eine ähnlich zentrale Bedeutung
hat.
Im ersten Themenkreis wird durch einen Tulpenstrauß das Wachsen, Blühen
und Vergehen symbolisiert. Der jahreszeitliche Rhythmus steht im
Spannungsbogen vom Schneeglöckchen bis zur Christrose.
Vier Blumen werden eigens herausgestellt: Iris, Mohn, Sonnenblume und Lilie.
Eine besondere Dynamik erhält das Blumenthema durch die Spiegelung im
Proserpina - Mythos, der die jährliche Wiederkehr des Wachsens und
Blühens bewusst werden lässt. |
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